1 Jahr Ausbildung als Gebäudeinformatiker EFZ
Bereits sind es 17 Monate her, seit der neue Lehrberuf des Gebäudeinformatikers EFZ sein Roll-out in der Schweiz erlebte. Derzeit absolvieren fünf Lernende diese Ausbildung in den Fachrichtungen Multimedia und Kommunikation, sowie Gebäudeautomation. Einer von ihnen ist Andrin Bordogna im zweiten Lehrjahr. Bereits zu Beginn seiner Lehre bei ceed AG, einer Partnerfirma im Gebäudetechnik-Netzwerk der BKW Building Solutions, hat er am traditionellen „Start up“-Lager 2021 den Social Media-Wettbewerb mit dem besten Video-Clip über das Lager gewonnen.
Mittlerweile hat sich Andrin bereits sehr gut eingelebt und hat sich bereit erklärt, für alle Schüler:innen und interessierte Eltern und Lehrpersonen ein paar Fragen zu seiner Lehre zu beantworten. Wir hoffen damit einen guten Einblick in diesen spannenden und abwechslungsreichen Beruf zu geben.
Hallo Andrin! Wie geht es dir? An welchen Projekten arbeitest du im Moment?
Andrin:Zur Zeit geht es mir gut. Ich habe mich gut in der Lehre zurechtgefunden und durfte bereits an einigen spannenden Projekten mitarbeiten. Von Zeit zu Zeit werden mir mehr Aufgaben zugeteilt. Es macht mir selber auch Freude, das Team mit meinen Fähigkeiten zu unterstützen. Das Thema rund ums Konfigurieren von Switches oder anderen Gebäudeautomationssystemen wird immer häufiger. Doch auch der Service von Systemen in vielen verschiedenen Regionen der Schweiz, bereiten eine grosse Abwechslung und lassen den Alltag stets spannend bleiben. Wenn ich im Büro nicht am Konfigurieren bin, so habe ich auch die zeitaufwändige Aufgabe, Racks für bevorstehende Projekte zu bauen.
Du bist im 2. Lehrjahr in der Firma ceed und hast zu Beginn deiner Lehre gesagt stolz darauf zu sein, die Ausbildung zum Gebäudeinformatiker EFZ mitgestalten zu dürfen. Wie hat sich diese Mitgestaltung in deinem ersten Lehrjahr entwickelt?
Andrin: Die Lehre zum Gebäudeinformatiker hat sicherlich noch Verbesserungsbedarf. Doch dies war mir und meinen anderen Mitlernenden dieses Berufes klar. Nach dem ersten Lehrjahr war bereits ersichtlich, dass gewisse Module (Schulfächer) für die neuen Erstjahrlernenden angepasst worden sind. Dies bedeutet, Organisatoren gehen auf unsere Rückmeldungen ein und setzten diese sinngemäss um. Auch zukünftige Lernende werden noch das eine oder andere bemängeln, was wiederum zu Umstellungen kommen könnte. Doch im Grossen und Ganzen versuchen die Lehrer das Beste zu machen, um uns soweit wie möglich zu bringen.
Dies ist ein Beispiel, welches diese Ausbildung im Gegensatz zu anderen Lehrberufen unterscheidet.
Was sind deine täglichen Herausforderungen?
Andrin: Das Thema rund um Gebäudeautomation, welches in den Beruf Gebäudeinformatiker einfließt, ist riesig. Auf dem Markt sind viele verschiedene Automationssysteme zu finden. Kunden haben immer individuelle Bedürfnisse. Für Mitarbeiter der ceed und für mich wird es in Zukunft die Herausforderung sein, auf die meisten Kundenbedürfnisse einzugehen und diese umzusetzen. Daher werden zum Teil verschiedenste Gebäudeautomationssysteme gleichzeitig eingebaut und diese in ein einziges System eingebunden. Dies ist für jedes Projekt eine neue Herausforderung.
Ein Beispiel dazu: Lutrontaster werden in allen Räumen verbaut. Diese Taster werden durch das System von Crestron verwaltet und zudem bindet dies noch viele andere Geräte ins System ein. KNX wird auch häufig noch verwendet. Am Schluss gibt es nochmals ein letztes System zur Visualisierung und Bedienung des Systems. Dies erfolgt zum Beispiel auf Loxone.
So sind verschiedene Gebäudeautomationssysteme in einem Haus miteinander verknüpft. Hier muss genau herausgefunden werden, meist durch testen, ob dieser Systemaufbau mit diesen Geräten funktioniert, was die Verhalten davon sind, und welche Möglichkeiten dieser Komplex genau bietet, sodass die Bedürfnisse des Kunden erfüllt werden können.
Tägliche Herausforderungen sind ebenfalls, dass ich möglichst viel verstehen und aufnehmen kann. Ich versuche Gespräche zwischen Mitarbeitern nachzuvollziehen, weshalb man dies genauso im Projekt umsetzt.
Hast du schon Pläne für nach deiner Ausbildung? Welche?
Andrin: Nach meiner abgeschlossenen Lehre möchte ich zuerst noch weitere praktische Erfahrungen sammeln. So, dass ich möglichst viele Projekte selbstständig führen kann. Wie genau die Zukunft aussehen wird, ist jedoch noch unklar.
Was möchtest du Schüler:innen sagen, welche sich für diesen Lehrberuf interessieren?
Andrin: Damals entschied ich mich für eine Lehre als Gebäudeinformatiker unteranderem aus folgendem Grund: Ich finde es spannend, unterwegs zu sein, auf Projekten zu arbeiten und dies gewissermassen mit der Computertechnik zu kombinieren. Der Beruf des Informatikers zum Beispiel sprach für mich gegen meine Bedürfnisse, da ich meist nur im selben Raum am Sitzen wäre. Mit meinem heutigen Job und der Firma ceed kann ich viele spannende Einblicke bei Kundenprojekten sammeln und doch bin ich ab und zu im Büro und erledige Aufgaben am Computer.
Herzlichen Dank, dass du uns einen Einblick in dein berufliches Umfeld gewährt hast und wünschen dir weiterhin viel Erfolg in deiner Ausbildung.
Andrin: Interessierte sollen unbedingt nach einer Firma in der Region Ausschau halten, um den Beruf des Gebäudeinformatikers zu schnuppern. Gebäudeinformatiker gibt es in drei verschiedenen Fachrichtungen:
Meine Ausbildung ist in Fachrichtung Kommunikation und Multimedia. Doch bei der Firma ceed erhalte ich durch Installationen auch einen grossen Einblick in die Gebäudeautomation.
Hat dich das Interview mit Andrin Bordogna neugierig gemacht? Hast du noch Fragen zur Ausbildung als Gebäudeinformatiker EFZ in den verschiedenen Fachrichtungen?
Möchtest du gerne wissen, wie du zu einer Lehrstelle oder Schnupperlehre in unserem Gebäudetechnik-Netzwerk kommst?
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Hier gehts zur Verbandsseite EIT.Swiss mit allen erforderlichen Informationen über den Gebäudeinformatiker.