Vom Lernenden zum Projektleiter
Die Inag-Nievergelt AG, eine Partnerfirma der BKW Building Solutions AG, verfügt in der Region Zürich zwei Standorte. Am Hauptsitz in Zürich und in der Filiale in Wetzikon werden 25 Lernende in den Lehrberufen Sanitärinstallateur/in EFZ, Heizungsinstallateur/in EFZ, Spengler/in EFZ und Haustechnikpraktiker/in EBA ausgebildet.
Dominic Humbel hat seine Ausbildung zum Sanitärinstallateur EFZ im Jahr 2008 abgeschlossen. Heute arbeitet er wieder als Projektleiter in seinem ehemaligen Lehrbetrieb und somit mit einigen seiner damaligen Berufsbildnern zusammen. Das ist für Dominic kein Problem, denn er hatte nie den Eindruck, von seinen Kollegen als „ewiger Lernender“ behandelt zu werden. Vielmehr zeichnet sich die Zusammenarbeit durch Respekt und Wertschätzung aus.
Wir haben Dominic besucht und ihm einige Fragen zu seiner Lehrzeit und seinem Werdegang gestellt. Zudem hält Dominic auch noch ein paar Tipps für Jugendliche in der Berufswahl bereit. Es freut uns, dass er sich dafür Zeit genommen hat. Herzlichen Dank auch für sein Engagement in der Ausbildung unserer Lernenden bei der Inag-Nievergelt AG.
Inhaltsverzeichnis
Interview mit Dominic
Lieber Dominic, Wir danken dir, dass du dich für ein kurzes Interview zur Verfügung stellst! Wie geht’s dir?
Dominic: „Vielen Dank, das mache ich gerne und es geht mir gut! Derzeit haben wir viele Projekte am laufen, welche mich fordern. Das gefällt mir, denn ich mag es, wenn bei uns etwas los ist.“
Du hast als Lernender im Jahr 2005 bei der Inag-Nievergelt AG angefangen und heute arbeitest du als Projektleiter. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie es dazu gekommen ist?
Dominic: „Es begann ganz klassisch mit einer Schnupperlehre. Als Schüler wusste ich damals einfach, dass ich einen handwerklichen Beruf lernen und dabei viel draussen sein möchte. Meine Wahl fiel dann auf den Sanitärinstallateur EFZ, welchen ich dann auch schnuppern durfte. Von Anfang an fühlte ich mich wirklich willkommen bei der Inag-Nievergelt AG und die Schnupperlehre war super. Es hat mir sehr gut gefallen.
Speziell gut gefallen hat mir das damalige Installations-Team. Es geht ja in der Berufswahl schliesslich nicht nur um die Lehrstelle, sondern auch darum, dass man sich als Lernender ins Team passt und willkommen fühlt. Auch war der Lehrbetrieb in der Nähe von zu Hause, was schliesslich meinen Entscheid zum Sanitärinstallateur positiv beeinflusste.“
Gab es in deiner Lehrzeit einschneidende Erlebnisse, welche dir z.B. einen nachhaltigen Lerneffekt bescherten? Oder lief vielleicht auch mal etwas schief auf der Baustelle?
Dominic (schmunzelt): „Nein. Eigentlich ging bei mir nichts gravierendes „in die Hosen“. Allerdings ist mir eine Sache stark in Erinnerung geblieben:
Wenn man als Lernender vertrauenswürdig ist und Einsatz zeigt, wird man vom Vorgesetzten super unterstützt. Ich habe dafür ein Gespür entwickelt und habe verstanden, dass ich mit viel Eigen-Initiative schrittweise mehr Verantwortung übernehmen konnte. Das hat mir natürlich gefallen, denn es haben sich dabei sehr positive Lern-Effekte ergeben. So durfte ich auf der Baustelle kleine Teil-Projekte von der Material-Beschaffung bis zur Rapportierung selbständig ausführen.
Wichtig ist zu verstehen, dass dies einem nicht einfach in die Wiege gelegt wird. Ich musste etwas dafür tun und mich reinhängen. Das hat mir auch die Freude am Lernen im Beruf erhalten. Im 3. Lehrjahr hat mich mein Berufsbildner Fatmir Ramosaj ein eigenes Lehrlingsprojekt machen lassen. Das war richtig cool! Im Jahr 2008 habe ich dann meine Lehrabschlussprüfung mit der Note 4,6 erfolgreich bestanden.“
Wunderbar! Hast du nach deinem Lehrabschluss im Lehrbetrieb weitergearbeitet?
Dominic: „Nach meiner Lehre habe ich noch ca. zwei Jahre bei Inag-Nievergelt AG gearbeitet. Danach verdiente ich meine Sporen bei anderen Sanitärinstallations-Firmen ab, bevor ich dann wieder zurückkehrte. Auch in dieser Übergangszeit hatte ich auf der fachlichen Schiene immer noch Kontakt zu meinen ehemaligen Berufsbildnern. Denn einige wechselten in die Gebäudetechnik-Planung und stellten meine Projektpläne zusammen.
Dieses kleine Netzwerk freute mich immer wieder und ich beschloss die Berufsprüfung als „Projektleiter-Gebäudetechnik FA“ zu machen. Dieser Entscheid hat mich zusätzlich beflügelt und mit den zunehmenden Fachkompetenzen ist mein Selbstvertrauen weiter angestiegen. Mein Arbeitgeber hat mich dabei auch tatkräftig unterstützt, was ich als ein ganz toller Zug empfand.
Gab es noch weitere Motivations-Faktoren, welche dich zur Weiterbildung angetrieben haben?
Dominic (lacht): Ja! Ich habe bereits in meiner Lehre gelernt, wie ich mein Berufsleben spannend gestalten und wie ich mehr Verantwortung übernehmen kann. Auch wünschte ich mir generell mehr Flexibilität im Job, was mit der heutigen Funktion als Projektleiter absolut gegeben ist. Natürlich interessierten mich die Themen wie Mitarbeiter-Führung, Informationsbeschaffung, Prozessoptimierung und Administration rund um Projekte der Gebäudetechnik. Mit diesen Skills kann ich die heutigen Herausforderungen gut meistern und ich bin sehr zufrieden damit.“
Es freut uns natürlich, dass du uns erhalten geblieben bist! Was hast du in naher Zukunft noch vor? Eine weitere Weiterbildung?
Dominic: „Ja, in der Tat! Ich mache bei uns eine interne Weiterbildung im Bereich „Coaching und und Leadership“. Die Lehrlingsausbildung finde ich ebenfalls sehr spannend, denn ich weiss auf was es ankommt und gebe mein Fachwissen gerne weiter.
Als Toplehrbetrieb von der Suissetec sind wir unseren Lernenden eine qualitativ gute Ausbildung schuldig. Wir stehen hier ganz klar in der Verantwortung. Es ist toll, wenn ein Arbeitgeber diese Möglichkeiten bietet und ich kann die Inag-Nievergelt AG wirklich sehr empfehlen. Privat stehe ich gerade in der Familienplanung, denn meine Frau ist in Erwartung. Wir freuen uns auf den Nachwuchs!
Herzliche Gratulation, zu deiner Erfolgsstory! Was würdest du den Jugendlichen denn empfehlen, damit sie ähnlich erfolgreich werden können?
Dominic: „Wie du weisst bin ich Handwerker! Zuerst gilt es, die Hände aus dem Hosensack zu nehmen und eine positive Grundeinstellung zu haben. Meine persönlichen praktischen Erfahrungen haben mir offenbart, grundsätzlich Interesse und Durchhaltewillen zu zeigen. Manchmal musste ich durchbeissen, aber ich habe nie aufgegeben. Und das Resultat kann sich, so glaube ich, durchaus sehen lassen:
Ich habe als Lernender angefangen und bin jetzt Projektleiter. Mein Handwerk habe ich von der Pieke auf erlernt und das macht mich sehr stolz.“
Herzlichen Dank für dieses Interview. Wir wünschen dir natürlich weiterhin viel Erfolg und vor allem auch im Privaten viel Glück!
Dominic: „Vielen Dank und auf bald!“
Verantwortung übernehmen
Ein hervorragendes Beispiel! Wenn das mal nicht Karriere ist!
Die Inag-Nievergelt AG schenkt seinen Mitarbeitern das Vertrauen und die Verantwortung für anspruchsvolle Projekte in der Gebäudetechnik. Auch für Dominic gilt: Mit zunehmenden Fachwissen steigt auch die Spannung, immer wieder interessante und komplexe Projekte abwickeln zu dürfen. Kein Projekt ist wie das andere. Ausgewiesene Fachleute werden deshalb in Zukunft immer gefragt sein.
Werte in der Berufsbildung
Ein Lehrbetrieb, welcher eine positive Bildungs-Ethik vorlebt, ist gut beraten. Jugendliche sind sehr empfänglich für solche Signale. Die Fachkräftemangel ist in aller Munde und die Realität verschont uns alle nicht. Die Gebäudetechnik-Branche verzeichnet Branchenwechsel an jungen Berufsleuten von bis zu 30%. Diese in den Branchen zu halten ist in Zukunft eine der grössten Herausforderungen. Um Engpässe zu vermeiden, reicht es für Lehrbetriebe nicht aus, nur gute Lernende zu finden. Sie wollen auch ausgebildet werden und eine Perspektive in die Zukunft haben. Diese Beispiele kann eine Unternehmung nur aufzeigen, wenn Sie sich am Beispiel von Dominic Humbel orientiert.
Was macht ein Lehrbetrieb einzigartig?
Eine wichtige Frage, welche es zu beantworten gilt:
Es geht nämlich nicht nur immer um die Benefits, auf welche Bewerber setzen. Lernende setzen bei ihrer Wahl wohl eher weniger ihr Augenmerk auf flache Hierarchien in einer Unternehmung. Jedoch spielt das direkte Umfeld am Arbeitsplatz die tragende Hauptrolle. Es darf zudem nicht unterschätzt werden, dass angehende Lernende genau differenzieren, ob sie am Ausbildungsplatz gewisse Gestaltungsräume haben werden. Oder je nach Lehrberuf, auch relativ schnell Verantwortung übernehmen dürfen. Jugendliche suchen nicht nur einfach eine Ausbildung. Sie wollen geführt und gefordert werden. An unserem Beispiel von Dominic Humbel ist dies hervorragend geschehen.
Lehrbetrieb als Ausbildungsmarke
Jugendliche wollen wissen, was der Lehrbetrieb und seine Mitarbeiter so besonders macht: Hat es ein speziell gutes Team? Arbeitet der Lehrbetrieb bereits mit den neusten Technologien? Unterstützt der Lehrbetrieb die Berufsmatura für Lernende? Werden Lernende in ihrer Lehrzeit wirklich ausgebildet, oder werden sie einfach auf die Lehrabschlussprüfung „hochgepimpt“? Letzteres würde einer guten Bildungs-Ethik wenig zuträglich sein. Diese Fragen und noch mehr, müssen wir ins Zentrum stellen. So bekommt ein Lehrbetrieb nach aussen ein Gesicht und wird in den Köpfen der Zielgruppen zur Ausbildungsmarke.
Jugendliche wollen begeistert werden. Das ist einer der Schlüssel zur Nachwuchssicherung.
Rolf Siebold, Leiter Berufsbildung BKW Building Solutions Gruppe
Der Lernende Andrin Bordogna (Gebäudeinformatiker EFZ) ist einer von unseren begeisterten Lernenden!
Er hat unseren letzten Social Media-Wettbewerb gewonnen und über unser jährliches „Start Up“-Lager einen tollen Video-Clip gemacht. Schaut mal rein und wenn es euch gefällt, schreibt es in die Kommentare.
Interessierst du dich auch für die Inag-Nievergelt AG als Lehrbetrieb, oder für eine ihrer Schwesterfirmen im Gebäudetechniknetzwerk der BKW Building Solutions AG?
Willst du die Welt der Gebäudetechnik kennenlernen und dich vielleicht für eine Schnupperlehre anmelden? Oder hast du deine Wunschlehrstelle bei uns schon im Auge?
Dann bewirb dich bei Fatmir Ramosaj (Tel.: 044 931 20 90), dem ehemaligen Berufsbildner von Dominic, oder schau ganz einfach auf unserem Lehrstellenportal vorbei!
Du kannst aber auch einen Kommentar hier im Blog hinterlassen, wir werden dir bestimmt antworten!
Vielen Dank für den gelungenen Beitrag. Gerne gebe ich meine Berufserfahrung an interessierte Schülerinnen und Schüler weiter. Ich freue mich auf viele Bewerbungen auf Schnupperlehren und auf unsere offenen Lehrstellen.
Herzliche Grüsse
Dominic Humbel
Projektleiter Inag-Nievergelt AG
Lieber Dominic,
Danke für deinen Kommentar und dein Mitwirken in diesem Blog-Beitrag.
Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Erfolg im Ausbilden von unseren Lernenden. Auf unserem Lehrstellenportal sind eure offenen Lehrstellen auf den Sommer 2022 ausgeschrieben. Es ist zu hoffen, dass es Schülerinnen und Schüler gibt, welche diese Chance ergreifen und sich bei euch bewerben.
Herzlichst
Rolf